Unter dem Begriff Vitamin A sind die Substanzen zusammengefasst, die man auch unter Retinoide und den Vorstufen, den Carotinoiden kennt.

Diese fettlöslichen Vitamine kommen natürlich vor: die Retinole und ihre Ester entstammen vorallem tierischen Ursprungs; die Carotinoide findet man in Pflanzen. Davon werden rund 50% über die Nahrung aufgenommen, wobei die Aufnahme bei erhöhten Fettgehalt begünstigt wird.

In unserem Auge reguliert Vitamin A das Sehvermögen und die strukturelle Integrität. Weitere wichtige Funktionen umfassen auch die Modulierung von Immunsystem, Nervensystem, Reproduktion, Bildung von roten Blutkörperchen und den Aufbau von Haut und Schleimhäuten. Den Einfluss auf das Zellwachstum der Haut wird auch gerne verwendet in der Kosmetikindustrie, wo Retinoide oft als Anti-Aging-Mittel eingesetzt wird.

Vitamin A wird bei Überschuss in der Leber gespeichert und bei Bedarf wieder daraus freigesetzt. Durch seine sehr hohe Halbwertszeit verbleibt es deshalb sehr lang im Körper. Eine Hypovitaminose (= Vitamin-Mangel) von Vitamin A tritt seltener auf in Industriestaaten, kann aber durch Faktoren wie Medikamenteneinnahme, Alkoholismus, Rauchen, Einschränkung von Leber-, Gallen- und Pankreasfunktion auch verursacht werden. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit empfiehlt folgende Tagesmaximaldosen:

• Kindern unter 10J: 300-400µg
• Jugendliche 11-15J: 600µg
• ab 15: 650µg (♀); 750µg (♂)

Durch die niedrigen Tagesmaximaldosen und die lange Halbwertszeit von Vitamin A kann es deshalb häufiger zu einer Hypervitaminose (= Vitamin-Überschuss) kommen.  Während der Schwangerschaft sollte die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Vitamin A unbedingt mit dem Arzt besprochen werden.